Hoppla, ich habe den Lockdown verpasst! Na, schön wär’s. Genauer müsste es heißen: Ich habe den Beginn des Lockdowns in Deutschland verpasst, um ziemlich genau eine Woche. Hätte die gebuchte Fluggesellschaft mitgespielt, hätte ich den Beginn nur um einen Tag verpasst. Aber irgendwie wollten die mich nicht mitnehmen.
Tag für Tag ging das so, fast eine Woche lang. Ich war auf einem anderen Kontinent, im zehntgrößten Land der Erde, in der fünftgrößten Stadt der Welt – und hatte nur einen kleinen Hotelfernseher, auf dem ich die Hauptnachrichten verfolgte. Im Auslands-Block in der Mitte der Sendung ein kurzer Beitrag über das Schließen allen öffentlichen Lebens bei uns. Mehr nicht. Denn jenseits des Atlantiks war Covid-19 Mitte März noch weit weg.

Meine Frau hat immer recht!
Dass es ernst war, wusste ich spätestens seit einer Nachricht von meiner Frau. Der Älteste habe plötzlich Bauchweh. Die Perspektive, mich vielleicht nicht so schnell wiederzusehen, hat ihn gestresst. Was hatte ich nur angestellt! Meine Frau hatte mich schließlich drei Wochen zuvor noch vorm Auslands-Job gewarnt, angesichts der aufziehenden Pandemie. Aber Hallo, ich fliege doch nicht nach China, Südkorea oder in den Iran! Das Thema war für mich gegessen.
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